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Verschönerungs- und Museumsverein Willendorf 

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Das Gravettien

Das Gravettien, eine nach dem französischen Fundort La Gravette in der Dordogne benannte Kultur, war vor etwa 28.000 bis 18.000 Jahren über ganz Europa verbreitet.
Aufgrund des kalten und trockenen Klimas war die offene Graslandschaft damals auch im Winter nur mit wenig Schnee bedeckt. In dieser Umwelt lebten Mammut, Wollnashorn und Wildpferd, Rentier, Riesenhirsch, Wisent, Eisfuchs und Schneehase, die wichtigsten Beutetiere der bereits hoch spezialisierten Jäger des Gravettien.


Kennzeichnende Jagdgeräte im Gravettien sind Speere mit steinernen Spitzen; kleine Steinlamellen mit einer abgestumpften Kante wurden an Holzschäfte geklebt. Die schneidenden Kanten des Speeres bedeuteten eine wesentliche Verbesserung der Jagdtechnik. Außerdem wird angenommen, dass man damals bereits Speerschleudern verwendete, die Geschwindigkeit und Treffsicherheit des Speeres entscheidend erhöhten.
Dauerhaftere Behausungen befanden sich meist an Sonnenhängen. Diese Siedlungsplätze wurden immer wieder für längere Zeit genützt. An Stellen, die Tierherden in ihrem jahreszeitlichen Wanderrhythmus regelmäßig passierten, wurden kurzfristig genutzte Jagdlager aufgeschlagen.
Neben der Jagd war das Sammeln von Beeren und Wurzeln für eine ausreichende und ausgeglichene Ernährung wichtig. Im Frühsommer trugen Vogeleier zur Deckung des Eiweißbedarfes bei.
Sowohl durch die Kunst, die in Frauenstatuetten wie der Venus von Willendorf Ausdruck fand, als auch durch charakteristische Werkzeugtypen sind Verbindungen mit dem Osten Europas bis nach Russland erkennbar. Die weitreichenden Kontakte sind zusätzlich durch vereinzelte Obsidianfunde, die aus ostslowakischen bzw. nordostungarischen Lagerstätten stammen nachgewiesen.