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Verschönerungs- und Museumsverein Willendorf 

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Stratigraphien

Der Fundort Willendorf umfasst sieben selbständige Einzelfundstellen (W I-W VII), von welchen jede mehrere Schichten aufweist. Stratigraphisch verwertbar ist jedoch nur die Fundstelle Willendorf II, bei der in einer 10-20 Meter mächtigen Lössablagerung neun Kulturschichten festzustellen waren:

1. Schicht: Steingeräte wenig charakteristischer Art.

2. bis 4. Schicht: lithisches Steingeräteinventar von Aurignacien-Charakter: Hochkrat­zer, Klingen mit zweiseitiger Kantenretusche, Klingenkratzer, Schnauzenkratzer.

5.-9. Schicht:
Geräte mit Gravettien-Charakter: Gravette-Spitzen, Rückenmesser, Mikro-messerchen, Kerbspitzen, Stichel-Schaber-Kombinationen,

5. Schicht: eine Geweihhacke.

9. Schicht: eine weibliche Kalksteinstatuette mit rotem Überzug (Venus I) und eine schematische Elfenbeinfigur (Venus II); aus Knochen geschnitzte, z. T. zickzackver­zierte Spitzen.

Die Fundplätze l und III-VII ergaben wenig Fundmaterial, gehören aber allgemein derselben Zeit an wie die Fundstelle W II. Die Steingeräte bestehen durchwegs aus Gesteinsarten, die als Geröll in der Donau vorkommen: Radiolarit, Hornstein, Mergel­kalk, Quarzit, Chalzedon, Serpentin, Amphibolit. Die wohl als Pfeil- oder Speerspitze verwendeten Kerbspitzen sind aus dem besten Gestein, Radiolarit, gefertigt.

In allen Schichten von Willendorf II vertreten sind Rötel und Graphit, zuweilen auch Ocker. Aus einer Feuerstelle von Schicht 4 stammt ein Stück Steinkohle.

Folgende C-14-Datierungen liegen vor: Willendorf

Schicht 5       32.000 ± 3000 (Heidelberg)
Schicht 4       31.840 ± 250 (Groningen)
Schicht 1       30.000 ± 250 (Groningen)
Willendorf l-Nord 30.000 – 50.000 Jahre (Heidelberg)